In unserer jüngeren Geschichte hat uns bisher kein Jahr so erschüttert und als Gemeinschaft im gesamtgesellschaftlichen Umfeld herausgefordert wie das nun zu Ende gehende Jahr 2022 Wir erleben einen Krieg in Europa der die Menschen in der Ukraine in unendliches Leid führt dessen Konsequenzen aber auch uns erheblich beschäftigen In unserer aller Mitverantwortung liegt der Umgang mit der Zuspitzung der globalen Energie und Klimakrise unserem Berufs stand kommt hierbei eine ganz besondere Bedeutung zu Eine Zeitenwende ist gerade im Bereich der Architektur unvermeidlich steht doch das Bauwesen für mehr als die Hälfte der klimaschädlichen Emissionen Krankenhäuser zählen dabei zu den größten Verbrauchern von Ressourcen und Energie sowohl in der baulichen Realisierung als auch im späteren Betrieb Dass wir in unserem auf Gesundheitsbauten spezialisierten Büro schon seit langem ein Bewusst sein für klimagerechtes Bauen entwickelt haben konnten wir in diesem Jahr eindrucksvoll mit der Übergabe der weltweit ersten Passivhausklinik in Frankfurt Höchst dokumentieren Den Weg zu nachhaltiger Architektur werden wir in aller Konsequenz weiterverfolgen und vorangehen Da das Bauen für die sensibelste Gruppe unserer Gesellschaft für die Kranken und Schwachen extrem hohe Anforderungen insbesondere an Brandschutz und Bauphysik mit sich bringt wird es uns nicht sofort gelingen auf emissionsreiche Baustoffe wie Stahlbeton und Zement zu verzichten Eine wichtige Option ist es hierbei aber neben der erstrebenswerten Einsparung das erforderliche Budget an grauer Energie über einen sehr viel längeren Zeitraum zu strecken Galten im Gesundheitsbau bislang Neubauten aufgrund ihrer funktionalen Vorteile als nahezu alternativlos müssen wir zukünftig viel stärker als bisher den Umbau und die Ertüchtigung von Bestandsbauten forcieren Natürlich wird nach wie vor nicht jeder in die Jahre gekommene Klinikbau geeignet sein die funktionalen und medizintechnischen Anforderungen zu erfüllen Wenn wir denn aber neu bauen müssen wir unsere Häuser auch neu denken im kreativen Dialog mit unserer Auftraggeberschaft unsere Ansprüche hinterfragen das richtige Maß finden und mit all unseren Partnerinnen und Partnern aus dem Ingenieurswesen nach vorausschauenden Lösungen suchen Unsere Häuser sollen auch weit in die Zukunft gedacht allen möglichen Transformationen standhalten und dafür qualitativ hochwertig robust und äußerst flexibel sein Spätere Sanierungen im Bestand sind bereits heute einzuplanen ebenso ein mögliches Aufstocken von Gebäudeteilen um beispielsweise die Neuversiegelung von Flächen zu vermeiden und den städtebaulichen Fußabdruck gering zu halten

Vorschau Jahrbuch 2022 - Deutsch Seite 4
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