Universitätsklinikum
Informationen öffnenUniversitätsklinikum Aachen
Erweiterungsgebäude für die Operative Intensivpflege, den Kreißsaal und das Perinatalzentrum
Auftraggeber | medfacilities GmbH
Leistung | LP 3-5
NF | 3.456 m², BGF | 8.306 m², BRI | 35.366 m³2020
Die Entscheidung der „Alles unter einem Dach"-Konzeption des Uniklinikums Aachen ein kleines Anhängsel anzuschließen, ist Ergebnis wirtschaftlich-strategischer Überlegungen. Die Entwicklung der bedarfsgerechten Erweiterungsstruktur, die durch die Übernahme charakteristischer Merkmale des denkmalgeschützten Zentralgebäudes eine besondere Beziehung zum Bestandsgebäude aufnimmt, ist die städtebaulich-architektonische Antwort auf den formulierten Raumbedarf. Der Erweiterungsbau Operative Intensivpflege (OIP) präsentiert sich deshalb als eine an den Bestand angedockte Mikrostruktur der zeitgemäß kopierten Makrostruktur.
Der markante Farbkubus, der sich an den Bestandsbau anfügt, birgt einen mit Tageslicht versorgten Entbindungsbereich mit angeschlossenem Zentrum für Frühgeborene, eine neonatologische, Erwachsenen- und Schwerbrandverletzten-Intensivpflege, Verwaltungs- und Versorgungsräume sowie Technik.
Die rein konstruktive Struktur des Zentralgebäudes war nicht einfach auf die Erweiterung übertragbar. So wurden die ableitbaren Strukturen und Regeln des Bestandes in einer Farb- und Materialapplikation nachempfunden und daraus Farbverläufe für die Fassade des Anbaus entwickelt. Die Maßstäblichkeit des Bestandes, seine Achsmuster, Proportionen, Abstände und Geschosshöhen, wurde auf den Anbau übertragen. Durch den Anbau der operativen Intensivstation an das zentrale Bestandsgebäude müssen die Außenanlagen des Universitätsklinikums rund um den Baugrund angepasst werden. Dabei werden soweit wie möglich die Formationen des vorhandenen Landschaftsparks erhalten und die Freianlagen rund um den Neubau in diese Hügellandschaft eingebunden. Zur Überwindung eines Höhenunterschiedes von etwa drei Metern, um ebenengleich an das Bestandsgebäude und die bestehenden Infrastrukturen anzuschließen, schiebt sich der Neubau teilweise in die natürliche Geländeformation und nutzt deren Modulation.
Der kleine Erweiterungsbau, sein Format, seine Anbindungsstruktur sowie sein Erweiterungspotential sind mit der Denkmalschutzbehörde abgestimmt.