Das Konzept der Childhood-Häuser ist an das skandinavische Barnahus Modell angelehnt und hat das Ziel einer interdisziplinären Versorgung und rechtlichen Fallabklärung bei sexualisierter und körperlicher Gewalt an Kindern und Jugendlichen. Es steht rund um die Uhr offen und ist Anlaufpunkt für die Betroffenen und alle an der Untersuchung, Behandlung und Betreuung aber auch Aufklärung Beteiligten: Ärzte, Richterinnen, Polizisten, Psychologinnen und die Jugendhilfe.
Raum des Vertrauens für Kinder in Not
Unter der Trägerschaft der Klinik und Poliklinik für Kinder- und Jugendmedizin des Uniklinukums Leipzig ist vor fast sieben Jahren in Leipzig das erste Childhood-Haus Deutschlands entstanden. Es wurde innerhalb des großen Klinikneubaus verwirklicht und am 27. September 2018 von I.M. Königin Silvia von Schweden, der Stifterin der World Childhood Foundation, eröffnet.

Sicherer Ort für schwere Geschichten
Ein Childhood-Haus braucht eine Umgebung, die Vertrauen schafft, für Entspannung sorgt und Ablenkungen bereithält. So animieren die Kinderbilder an der Wand dazu, selbst zu malen und die Galerie zu erweitern. Die notwendigen Befragungen der Kinder finden in behaglichen, wohnlichen Räumlichkeiten statt. Um es ihnen zu ersparen, ihre Geschichte vielen unterschiedlichen Menschen immer wieder erzählen zu müssen, wird das Interview in einem angrenzenden Raum von Vertretern der Polizei und Justiz verfolgt.

Gerechtigkeit ohne zusätzliche Belastung
Die Befragung wird audiovisuell aufgenommen, und die betroffenen Kinder müssen nicht mehr bei Gericht erscheinen. Kinderschutz und Wahrheitsfindung gehen Hand in Hand, und im Vordergrund steht das Wohlbefinden des Kindes. Wir waren sehr dankbar für diese sehr besondere und sensible Aufgabe.

- Auftraggeber
- Universitätsklinikum Leipzig AöR mit Unterstützung durch World Childhood
- VgV mit Wettbewerb
- 1. Rang 2015
- Leistung
- LP 1-8
- Fertigstellung
- Bildnachweis
-
Christian Börner